Zunehmend mit den Herausforderungen einer alternden Bausubstanz konfrontiert, gewinnt das digitale Gebäudemanagement für Städte und Gemeinden an Bedeutung. Ein entscheidendes Werkzeug in diesem Kontext ist Building Information Modeling (BIM). Während BIM in der Planung und im Bau neuer Gebäude bereits weit verbreitet ist, eröffnet die Technologie auch für den Umgang mit bestehenden kommunalen Gebäuden neue Perspektiven und Vorteile.
BIM bezeichnet eine digitale Methode zur Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauprojekten. Die Grundidee dahinter: ein virtuelles Gebäudemodell zu erstellen, das nicht nur die geometrischen Merkmale, sondern auch relevante Daten und Eigenschaften des Gebäudes enthält. So lassen sich Informationen zu Baumaterialien, technischen Anlagen, Energieverbrauch und Lebenszykluskosten zentral verwalten.
Kommunale Bestandsgebäude wie Schulen, Rathäuser, kulturelle Einrichtungen etc. wurden oftmals schon vor Jahrzehnten errichtet. Sie entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen an Energieeffizienz, Sicherheit und Funktionalität. Hier setzt BIM an: Es erlaubt eine präzise Erfassung des Ist-Zustands und die Simulation potenzieller Sanierungsmöglichkeiten.
Dadurch lassen sich gleich mehrere zentrale Vorteile realisieren:
Die Implementierung von BIM in kommunalen Bestandsgebäuden erfordert zunächst eine umfassende Datenerfassung. In der Praxis bedeutet dies, dass bestehende Gebäude mittels Laserscanning und anderen Technologien digital vermessen und in das BIM-System integriert werden müssen. Dies kann bei älteren Bauten, deren Baupläne oft unvollständig oder ungenau sind, eine Herausforderung darstellen.
Ebenso wie der Schulungsaufwand der für die Gebäudeverwaltung zuständigen Mitarbeitenden, die den Umgang mit der BIM-Technologie erlernen müssen. Das benötigt Zeit und Ressourcen, zu denen die nicht unerheblichen anfänglichen Investitionskosten für die BIM-Umstellung kommen.
Trotz dieser Herausforderungen bietet BIM für kommunale Bestandsgebäude immense Chancen. Der digitale Wandel im Bau- und Gebäudemanagement wird in den kommenden Jahren weiter voranschreiten. Dabei wird BIM eine Schlüsselrolle spielen. Langfristig können Kommunen durch den Einsatz von BIM nicht nur ihre Bestandsgebäude besser verwalten. Vielmehr leisten sie damit auch einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zur wirtschaftlichen Effizienz.
Man kann sagen: BIM ist nicht nur eine technologische Neuerung, sondern eine Notwendigkeit. Kommunen, die frühzeitig auf diese digitale Methode setzen, werden in der Lage sein, ihre Gebäude nicht nur effizienter, sondern auch zukunftssicherer zu gestalten.
Im Infoma Liegenschafts- und Gebäudemanagement haben wir die Wichtigkeit dieser Technologie für die Kommunen schon früh erkannt – und gehandelt. Die BIM-Anbindung im Prozess der Instandhaltung, Wartung und Prüfung ermöglicht die komfortable Verarbeitung und Übernahme von Modelldaten. Die Daten werden in der Struktur Gebäude / Gebäudeteile / Geschosse / Räume / Flächen / technische Gebäudeausrüstung (TGA) / Baukonstruktionen übernommen. Die importierten BIM-Modelle lassen sich im Liegenschafts- und Gebäudemanagement dreidimensional visualisieren. Damit profitieren die FM-Bereiche Planen und Bauen, Lebenszykluskosten und Dokumentation von einem Verfahren, das ihnen durch transparente und vor allem klar definierte Datenhaltung langfristig Einsparungen und Effizienzgewinne bringt.
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Principal Consultant
Raoul Wollschläger gehört seit elf Jahren zum Axians Infoma-Team. Als Consultant übernimmt er die Software-Einführung unseres Liegenschafts- und Gebäudemanagements (CAFM) beim Kunden einschließlich der Projektbetreuung und Beratung.
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