In Teil 2 meiner Artikelserie möchte ich heute darüber sprechen, wie ein intelligentes und vernetztes Verwaltungshandeln für uns alle, BürgerInnen und Unternehmen, helfen kann. Den ersten Beitrag der Artikelserie zum Thema „Warum Smart Government Verwaltungsprozesse verbessern kann“ findet ihr hier.
Die Digitalisierung der Verwaltung dient zwar oft in erster Linie zunächst der Erleichterung von Arbeitsabläufen in der eigenen Behörde. Aber auch die BürgerInnen und Unternehmer können meiner Meinung nach davon profitieren. Während die Verwaltung eine bessere Übersicht über den Status einzelner Vorgänge erhält oder digitale Prozesse die Aufgabenerledigung innerhalb der Behörde grundsätzlich erleichtern, können BürgerInnen und Unternehmen einen transparenteren Einblick in die Bearbeitung ihrer Anliegen bekommen.
BürgerInnen und Unternehmen verlangen heute immer häufiger individuellere Beratung und Betreuung außerhalb der Geschäftszeiten der Verwaltung und erwarten dabei gleichzeitig günstige bzw. zumindest gleichbleibend niedrige Verwaltungsgebühren. Eine konsequente Digitalisierung im Sinne eines Smart Governments kann hier Lösungen bereitstellen, die genau das bieten: Ob im täglichen Verwaltungshandeln, bei dem KI-Programme schnell auf Probleme reagieren können, oder auch vor Ort, wo beispielsweise ein Mitarbeiter des Bauhofs bei einem Maschinenausfall einen Ersatz schnell und einfach über das Smartphone anfordern kann.
Auch die mit den Verwaltungsprozessen einhergehenden Kosten lassen sich durch Smart Government in der Regel reduzieren. Dies hängt unter anderem mit zwei Faktoren zusammen. Zum einen kann durch die Bereitstellung digitaler, über das Anforderungsspektrum des OZG hinausgehender Angebote, die BürgerInnen und Unternehmen in die unmittelbaren Verwaltungsprozesse einbeziehen, der Personalaufwand erheblich reduziert werden. Zum anderen können durch neuartige digitale Vorgehensmodelle, wie beispielsweise die elektronische Zustellung von smarten Bescheiden oder das vollautomatisierte elektronische Bezahlen, Prozessnebenkosten in teils erheblichem Umfang eingespart werden. Mit der Digitalisierung reagieren Kommunen letztlich auch auf das veränderte Verhalten ihrer BürgerInnen und Unternehmen. Der schnellste Weg zum Ziel führt heute in den meisten Fällen über das Internet. In Zeiten von COVID-19 führt sogar oft der einzige Weg über das Internet. Für BürgerInnen und Unternehmen bedeutet das auch, unabhängiger von einem Ansprechpartner in der Verwaltung vor Ort zu werden, weil sie ihre Anliegen direkt online und digital einbringen können.
Wenn sich die Kommunalverwaltung an den Bedürfnissen der BürgerInnen und Unternehmen orientiert und ihnen im Rahmen des rechtlich Machbaren flexible, individuelle und intelligent vernetzte Verwaltungsleistungen anbieten kann, zeigt das nicht zuletzt auch ihre Wertschätzung gegenüber BürgerInnen und Unternehmen. Nur so kann meiner Meinung nach eine Kommune im interkommunalen Wettbewerb erfolgreich sein und auch in der digitalen Welt das Herz und Fundament der örtlichen Gemeinschaft bilden.
Letztlich gilt es, mit smarten Verwaltungsdienstleistungen mehr Kompetenz in Richtung BürgerInnen bei gleichzeitig weniger interner Arbeit zu erreichen. Ganz nach dem Motto „Die Digitalisierung muss sowohl extern für die BürgerInnen und Unternehmen als auch intern für die Verwaltung erlebbar sein“. Und genau das sehe ich als einen der Gründe, warum ein intelligentes und vernetztes Verwaltungshandeln im Sinne eines Smart Government notwendig ist.
Stellvertretende Leitung Produktion
Als Digital Officer ist Christopher Linke kompetenter Ansprechpartner, wenn es um digitale Verwaltungsprozesse oder die Konzeptionierung neuer innovativer Lösungen geht. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der digitalen Transformation in und um Microsoft Business Central. Darüber hinaus ist eines seiner Leidenschaftsthemen der Einsatz künstlicher Intelligenz im Bereich von Smart Government und intelligenter ERP-Systeme.
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