Jetzt steht es fest: Gewinner des 2018 zum sechsten Mal vergebenen Innovationspreises der Ulmer Axians Infoma GmbH ist die Stadt Wolfenbüttel. Die Auszeichnung erhielten die Niedersachsen für die erfolgreiche Umsetzung eines digitalen Finanzmanagements mit dem Ziel der vollständigen Digitalisierung der Finanzverwaltung. Als Finalisten qualifizierten sich der Kreis Recklinghausen (NRW) mit der Einführung eines hoch integrativen Finanzwesens inklusive der Entwicklung einer nachhaltigen digitalen Agenda sowie die Verbandsgemeindeverwaltung Höhr-Grenzhausen (Rheinland-Pfalz), deren eRechnungs-Projekt als Vorbild für die Digitalisierung von Prozessen in sehr kleinen Kommunalverwaltungen ausgezeichnet wurde. Seit 2013 honoriert Axians Infoma mit dem Preis innovative und zukunftsorientierte kommunale Projekte auf Basis von Infoma newsystem. Das damit verbundene Preisgeld soll für selbstgewählte soziale Zwecke verwendet werden. Auch 2019 wird der Axians Infoma Innovationspreis wieder vergeben.
Wie in den vergangenen Jahren übernahm Professor Dr. Jens Weiß von der Hochschule Harz die Bewertung der zahlreichen Bewerbungen. Dieses Mal überzeugte ihn am meisten das Projekt der Stadt Wolfenbüttel, das für ihn als eindrucksvolles Beispiel einer „umfassenden, überzeugend konzipiert und umgesetzten Digitalisierung des Finanzmanagements“ gilt. Dabei stand für Wolfenbüttel bei der Realisierung des Gesamtprojekts im Fokus, das Kerngeschäft digital auszurichten und so die hohen Standards in der Ausführung des Haushalts- und Kassenrechts noch zu verbessern. Weitere Ziele waren, ein hohes Maß an Transparenz und Sicherheit unter anderem durch klare Zuständigkeiten, einheitliche Prozesse und strukturierte Abläufe zu schaffen. Dafür setzte die Stadt in einem ersten Schritt unter anderem auf Lösungen wie den integrierten Rechnungsworkflow und eRechnungs-Manager, ePayment und Bestellworkflow sowie auf das Berichtswesen Plus, die eAkte und IKVS für den interaktiven Haushaltsplan/Jahresabschluss. Das Preisgeld von 5.000,- Euro hat die Stadt Wolfenbüttel für das gemeinsame Projekt „Großeltern auf Zeit“ der Evangelischen Familienbildungsstätte, des Seniorenservicebüros der Stadt und des Familien- und Kinderservicebüros des Landkreises Wolfenbüttel vorgesehen.
Mit der „Einführung eines modernen, hochintegrativen Finanzwesens mit Entwicklung einer nachhaltigen digitalen Agenda“ konnte sich der Kreis Recklinghausen einen der beiden Finalistenplätze sichern. Das umfangreiche Digitalisierungsprojekt in einer der größten Kreisverwaltungen Deutschlands beeindruckte die Jury vor allem mit dem formulierten Ziel, durch den Umstieg auf die integrierte Lösung Infoma newsystem einen deutlich wahrnehmbaren Entwicklungssprung zu machen und im Verlauf der nächsten Jahre einen Digitalisierungsgrad nahe der 100-Prozent-Marke zu erreichen. Erster und erfolgreicher Schritt in Richtung der Digitalisierung finanzwirtschaftlicher Prozesse in der Verwaltung war dabei der Einsatz des Rechnungsworkflows. Mit dem Preisgeld in Höhe von 2.500,- Euro unterstützt der Kreis Recklinghausen den Freundeskreis Kinderpalliativzentrum Datteln e.V. an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln.
Dass auch eine sehr kleine Kommune über eine große Innovationsfähigkeit verfügen kann, zeigt das Beispiel der Verbandsgemeindeverwaltung Höhr-Grenzhausen. Die zweite Auszeichnung als Finalist des Innovationspreises 2018 gilt deshalb dem vorbildlichen Projekt „Einführung der eRechnung inklusive Rechnungsworkflow“. Auslöser dafür war die Idee, die ab 2020 verpflichtende elektronische Rechnungsbearbeitung zeitnah einzuführen und damit gleichzeitig auch die gesamte, bis dato physisch erfolgte Bearbeitung von Papierrechnungen digital über den Rechnungsworkflow durchzuführen. Die Umsetzung des Projekts stellte für die Verbandsgemeindeverwaltung nicht nur den Auftakt für eine ganze Reihe von Digitalisierungsthemen dar, sondern gewährleistet auch schon jetzt die Erfüllung der EU-Richtlinie 2014/55/EU. Das Preisgeld in Höhe von 2.500,- Euro spendet die Verbandsgemeindeverwaltung der Tafel in Höhr-Grenzhausen, deren Träger das Diakonische Werk ist.
Mit Blick auf die diesjährigen Bewerbungen zum Axians Infoma Innovationspreis zeigt sich einmal mehr, dass die durchgängige Digitalisierung in den Kommunen kein Randthema mehr ist, sondern als Chance für mehr Transparenz und Effizienz in den Abläufen gesehen wird – zum Vorteil der Bürger, Unternehmen und Mitarbeiter. „Die meisten Verwaltungen haben den Mut, sich zu verändern, und nutzen das Finanzwesen als Innovationstreiber“, stellt Oliver Couvigny, Geschäftsführer von Axians Infoma, fest. „Dabei ist oftmals der Rechnungsworkflow der Ausgangspunkt für das Ziel der vollständigen, ganzheitlichen Digitalisierung der Finanzverwaltung. Wir freuen uns, dass wir mit unseren aktuellen Preisträgern Verwaltungen auszeichnen können, die diesen Weg konsequent eingeschlagen haben.“
Axians Infoma Innovationspreis 2019
Auch 2019 wird der Innovationspreis vergeben. Die Ermittlung der Preisträger übernimmt wiederum Prof. Dr. Jens Weiß von der Hochschule Harz – Hochschule für angewandte Wissenschaften. Die Bewerbungsfrist läuft bis 06. September 2019. Die Unterlagen sind ab April unter www.axians-infoma.de abrufbar.